Die Klavierspielerin
Funkoper nach dem gleichnamigen Roman von Elfriede Jelinek
Hörspielfassung von Jelineks Roman Die Klavierspielerin (1983)
Textbearbeitung und Komposition: Patricia Jünger
Produktion | Südwestfunk, 1988
Leitungsteam
Regie: Patricia Jünger
Ton: Roland Seiler
Schnitt: Regina Kraus
SprecherInnen / SängerInnen / Musikerinnen
Maren Kroymann (Sprecherin), Eva Csapó (Koloratursopran), Beatrice Marthez (Alt), Sylwia Zytynska (Percussion), Wolfgang Heininger (Percussion); Klangbearbeitung: Rudolf Strauß, Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF.
Erstsendung | 20.10.1988 SWF 2
WEITERE AUFFÜHRUNGEN:
Im Rahmen des Autorenwochenendes des Schauspielhaus Hamburg vom 3.11.-5.11.1995.
Aufgeführt wurden weiters die Jelinek-Hörspiele Frauenliebe – Männerleben (1982) und Präsident Abendwind (1992).
Im Rahmen des Jelinek-Hörspiel-Schwerpunktes des Bayerischen Rundfunks im Sommer 2004 am 30.7.2004, BR 2.
Dauer: 59 min 30 sec
CD-Produktion des Hörspiels
Jelinek, Elfriede: Die Klavierspielerin. CD. Berlin: Der Audio Verlag 2005.
Der gesamte Text des Hörspiels wird von der Schauspielerin Maren Kroymann gesprochen. Parallel zum gesprochenen Text und zwischen den Textpassagen sind unterschiedliche Schlaginstrumente und gesungene Tonfolgen zu hören. Bei der Erstellung der Textfassung des Hörspiels wurde der Romantext stark gekürzt. Die Hörspielfassung fokussiert einige Szenen zu Beginn des Romans, in denen die Beziehung Erika Kohuts zu ihrer Mutter und die Selbstverletzungen, die die Pianistin ihrem Körper zufügt, im Mittelpunkt stehen.
Nach der Erstsendung des Hörspiels bearbeitete Patricia Jünger die Funkoper weiter und konzipierte die Oper Die Klavierspielerin. Melodram in einem Akt (drei Teile).
Meine Bearbeitung des Textes konzentriert sich auf die Selbstzerstörungsakte, den zwanghaften Wiederholungscharakter verselbständigter Handlungs- und Verhaltensweisen, die Empfindungslosigkeit in der aussichtslosen Mutter-Tochter-Symbiose. Die Gefahr, daß die Kälte der Jelinekschen Sprache kompositorisch kaum einzuholen ist, liegt auf der Hand. Ziel meines Melodrams ist es, das Zeremonielle des Romans kompositorisch beim Wort zu nehmen und in die konsequente Weiterführung zu treiben: in das Ritual. Durch die musikalische Form des Rituals wird die Geschichte der Erika Kohut in einen kollektiven Raum transportiert und damit entpersönlicht.
aus: Wilfried Geldner: Die Tochter hat kein Sagen. In: Süddeutsche Zeitung, 20.10.1989.
aus: Janke, Pia: Elfriede Jelinek. Werk und Rezeption. Teil 2. Wien: Praesens Verlag 2014 (= DISKURSE.KONTEXTE.IMPULSE. Publikationen des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums 10), S. 682-683.
ZITIERWEISE
/bearbeitungen-von-anderen/patricia-juenger/die-klavierspielerin-funkoper/ (Datum der Einsichtnahme) (= Elfriede Jelinek und die Musik. Intermediales Wissenschaftsportal des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums).