Das Interuniversitäre Forschungsnetzwerk Elfriede Jelinek

Das Interuniversitäre Forschungsnetzwerk Elfriede Jelinek, das seit 1. Februar 2020 besteht, ist ein gemeinsames Zentrum der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), der beiden Institutionen also, an denen Elfriede Jelinek studiert hat.
Dieses Zusammenwirken ist nicht nur ein innovatives Modell der Kooperation einer Wissenschafts- und einer Kunstuniversität, sondern ergibt sich auch konsequent aus Elfriede Jelineks intermedialer Arbeitsweise und aus ihrer starken Affinität zur Musik, zum Theater, zum Musiktheater, zum Tanz und zum Film.

Im interuniversitären Dialog verbindet das Forschungsnetzwerk Wissenschaft und Kunst. Es erarbeitet neue interdisziplinäre Methodiken und Formate und entwickelt neue Formen wissenschaftlich-künstlerischer Forschung.
Es baut dabei auf der von 2013 bis 2019 an der Universität Wien bestehenden Forschungsplattform Elfriede Jelinek auf und kooperiert mit dem 2004 gegründeten Elfriede Jelinek-Forschungszentrum.

Anspruch des Interuniversitären Forschungsnetzwerks ist es, die interdisziplinäre Forschung zu Elfriede Jelineks Werken, Kontexten und Rezeption mit ExpertInnen der Universität Wien und der MUK und in Zusammenarbeit mit internationalen WissenschaftlerInnen, Kunstinstitutionen und KünstlerInnen voranzutreiben.

Das Interuniversitäre Forschungsnetzwerk ist eine Einrichtung, die – auf Basis des Archivs des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums – folgende Grundlagenarbeiten leistet: Dokumentation, Erschließung und Sicherung von Jelineks Werk, dessen Rezeption und Kontexte, die Betreuung eines weltweit genutzten Informations- und Kommunikationszentrums sowie die Erarbeitung von Grundlagenwerken zur Autorin.

Jelineks Werke, Themen und Verfahren sind darüber hinaus Ausgangspunkt und Impulsgeber für thematisch großgefasste wissenschaftlich-künstlerische Forschungsarbeiten. Im interuniversitären Dialog wird das erforscht, wofür Elfriede Jelinek steht: wichtige gesellschaftspolitische Themen und deren Reflexion in den Künsten sowie ästhetische Strategien (mit Schwerpunkt Intermedialität und Vernetzung der Künste).
Mit Hilfe neuer Medien, in Form von wissenschaftlich-künstlerischen Veranstaltungen und Publikationen sollen diese Arbeiten auch in den öffentlichen Diskurs eingreifen.

Ab 2021 läuft am Forschungsnetzwerk der Forschungsschwerpunkt Wort.Musik.Theater, der sich den Beziehungen zwischen Musik, literarischem Text und seiner theatralen bzw. musikalischen Inszenierung widmet – einem Spannungsfeld, das in Elfriede Jelineks Werk und dessen Rezeption Gegenstand eines stetigen Aushandlungsprozesses ist. 

Ein wichtiges Anliegen ist auch die Verbindung der Forschungsarbeiten mit der Lehre und die Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses.